20.47 Uhr. Susanne schließt vorsichtig die Tür zum Kinderzimmer. Fast wäre sie selbst neben dem kleinen Lukas eingeschlafen, den sie wie jeden Tag fast eine Stunde in den Schlaf gesungen, gewiegt und zuletzt gestreichelt hat. „Wie wird das nur werden, wenn in zwei Monaten die kleine Schwester geboren ist?“, geht es Susanne durch den Kopf, während sie die Reste des Abendessens wegräumt und ängstlich auf Geräusche aus dem Kinderzimmer lauscht.
Wie kann es gelingen, die allabendliche Prozedur des Zubettgehens der Kinder gut zu gestalten?
Säuglinge können anfangs noch nicht zwischen Tag und Nacht unterscheiden. Eltern helfen den Kleinen beim Erlernen eines Rhythmus, indem sie von Anfang an selbstverständlich tagsüber mit dem Baby plaudern, spielen, baden, die Wachzeiten aktivverbringen – nachts jedoch den kleinen Liebling nach dem Stillen möglichst ruhig und schnell wiederzurück ins Bettchen legen. Ab circa sechs Monaten sollte besonders abends ein Zeitplan und ein Einschlafritual eingehalten werden. Ab diesem Zeitpunkt kann ein Baby ein- und durchschlafen erlernen. Ziel ist es, dass das Kind erkennen lernt: „Jetzt geht es Richtung Schlafen, da ist mein Platz, da fühle ich mich wohl und bin ich sicher.“ Eine perfekte Gelegenheit, um sich auch als Mann und Frau über grundsätzliche Themen einig zu werden: Was gehört zum Ritual, wer übernimmt welchen Teil, wie stellen wir sicher, dass auch wenn Mami oder Papi nicht zu Hause sind, ein Ritual ablaufen kann.
geborgen. Manchmal schlafen Kinder deshalb so schwer mit Mami oder Papi an der Bettkante ein, weil sie wissen, dass Mami oder Papi weggeht, sobald sie eingeschlafen sind – und genau das wollen sie nicht. Geregelte Schlafenszeiten und Rituale verlangen von den Eltern sicher mehr Planung und Abstimmung im eigenen Lebensrhythmus, bringen aber langfristig sowohl dem Kind als auch den Eltern viel mehr stressfreie Zeit im Zusammenleben.Fragen Sie sich daher einmal als Eltern: Welche Rituale können wir einfach und unkompliziert einbauen? Wo müssen wir als Eltern unseren Lebensrhythmus ändern, um für alle in der Familie – Eltern wie Kinder – ausreichend Schlaf zu ermöglichen?
Moderatorin der GFO und Mutter von sieben Kindern.