Die Fallmethode

Geschichte der Fallmethode

Unsere Kursangebote basieren auf der Fallmethode, die versucht, alle Teilnehmer in den Lernprozess aktiv einzubinden. Die Fallmethode wurde an der Harvard University erfunden, hat in vielen Bereichen weltweit Anwendung gefunden und sich besonders in der Erwachsenenbildung bewährt. Die Moderatoren der Seminare sind erfahrene Mütter und Väter, die in der Technik der Fallmethode ausgebildet sind.

Ziele und Vorteile der Fallmethode

Das Ziel der Fallmethode ist es zu lernen, Erziehungssituationen im Umgang mit Ihrem Kind richtig zu analysieren und den wahren Ursachen verschiedener Erziehungsprobleme sachlich auf den Grund zu gehen, um nicht reaktiv oder impulsiv, sondern der Situation adäquat und den kindlichen Bedürfnissen gemäß zu handeln.

Es genügt nicht, über ausreichend Wissen in Sachen Erziehung zu verfügen. Wir müssen dieses Wissen situationsgerecht und dem jeweiligen Kind entsprechend anwenden können. Wirksame Erziehung erfordert ein regelmäßiges Sich-Anpassen an neue Gegebenheiten, neue Entwicklungsphasen des Kindes und unterschiedliche Charaktertypen, wie auch ein Arbeiten an sich selbst. Dies alles ist nur möglich, wenn wir uns gemeinsam mit dem Ehepartner immer wieder mit unserem Erziehungsalltag bewusst auseinandersetzen und konkrete Ziele formulieren. Der normale Familienalltag lässt uns meist nicht die Zeit dazu. Durch die Bearbeitung der Fälle in unseren Kursen lernen wir diese Vorgangsweise in unseren Alltag zu integrieren.

Die Fallmethodik ermöglicht in vielen Situationen durchaus mehrere richtige Lösungen, es wird hier nicht ein einziges richtiges Konzept erarbeitet, weil es in der Erziehung oft verschiedene Zugänge zu denselben Problemen geben kann. Wichtig ist es hier, die grundlegenden pädagogischen Kriterien zu erlernen, anhand derer dann jedes Elternpaar seinen eigenen Erziehungsstil entwickeln kann.

Den größten Nutzen erzielt man bei der Fallmethode, wenn jeder Fall im Vorfeld entsprechend vorbereitet und mit dem Ehepartner diskutiert wird. Ein systematisches Vorgehen bei der Suche nach den Fakten, Problemen und Lösungen der Erziehungssituation ist sinnvoll, weil wir dadurch lernen, jede Erziehungssituation mit mehr Objektivität zu betrachten. Nach dem Fallabend soll jedes Ehepaar die bearbeitete Problematik aus der Perspektive der eigenen Familie beleuchten und so einen Handlungsplan für sich selber finden. Damit der Teilnehmer von der Fallmethode profitieren kann, ist Mitdenken und Mitarbeiten erforderlich, aber auch das Erlernen der Methodik, sodass diese im persönlichen Erziehungsalltag Anwendung finden kann. Wer dies erreicht, wird erfahren, über wieviele Ressourcen jeder von uns verfügt, selbst gute Lösungen für seine Erziehungsprobleme zu finden, den Alltag mit seinen Kindern zu verbessern und so sein Familienleben glücklicher zu gestalten.

Die Hintergrundinformationen im Anschluss an die Fälle bieten einige theoretische Grundlagen zu jedem der Fallthemen. Sie stellen aber nicht den Inhalt der Fallabende dar, weil in diesen vor allem die Fallmethodik vermittelt werden soll, welche, verbunden mit dem Erfahrungsschatz vieler Familien, die Wirksamkeit jeder Erziehungsarbeit wesentlich erhöhen kann.